Interview mit dem Bürgermeister der Gemeinde Grafendorf

14 Jun

Interview mit dem Bürgermeister der Gemeinde Grafendorf

Die ARW unterstützt die Marktgemeinde Grafendorf (Steiermark) bei der Erbringung ihrer Buchhaltungstätigkeiten. Der Bürgermeister – Johann Handler – erzählt im Interview mit Geschäftsführer Philipp Egger, MSc (WU) von seinen Beweggründen.

Warum haben Sie für das Rechnungswesen der Gemeinde auf externe Experten zurückgegriffen?

Dadurch, dass sich eine Mitarbeiterin in die Pension verabschiedet hat und nahezu zeitgleich eine zweite Mitarbeiterin den Karenzurlaub angetreten ist, bestand akuter Personalbedarf in der Gemeindebuchhaltung. Wir haben uns daher dazu entschlossen für die Zeit der Karenz die ARW mit der Gemeindebuchführung zu beauftragen.

Gab es Hürden bei der Übernahme der Tätigkeiten durch die ARW? War es schwierig den Gemeinderat von der Auslagerung zu überzeugen?

Im Gemeinderat gab es keine Hürde – es war schnell klar, dass Fachpersonal für die Zeit, bis die Mitarbeiterin aus der Karenz zurückkommt, erforderlich ist.

Die Urbanisierung macht es für ländliche Gemeinden schwieriger, Personal zu finden. Denken Sie es gibt ein Konzept, wie die Gemeinden damit umgehen?

Als wichtigen und richtigen Schritt sehe ich vor diesem Hintergrund die Strukturreform in der Steiermark. Die österreichischen Gemeinden müssen eine Vielzahl von fachlichen anspruchsvollen Aufgaben und Kompetenzen durch ihr Personal abbilden. Das ist gerade für kleine Gemeinden oft eine sehr große Herausforderung. Im Bereich des Rechnungswesens haben wir daher beispielsweise schon seit Jahren das Thema Lohnverrechnung ausgelagert.

Glauben Sie, dass die Digitalisierung Verwaltungsaufgaben wie Buchhaltung und Lohnverrechnung dezentraler macht?

Natürlich, die Digitalisierung ist ein Schritt dahin. Jedoch sind wir als Gemeinde eine Servicestelle für die Bürgerinnen und Bürger. Es muss daher Personal vor Ort verfügbar sein, um den Parteienverkehr mit den Bürgerinnen und Bürgern aufrecht zu erhalten. Es ist allerdings durchaus vorstellbar, dass die kommenden Generationen stärker digital mit der Gemeinde in Kontakt treten.

War es für die Entscheidungsfindung wichtig, dass die ARW im 100%igen öffentlichen Eigentum ist?

Das war für uns kein ausschlaggebendes Kriterium. Wir haben uns umgesehen und hatten den Eindruck, dass die Fachleute der ARW stark ins Gemeindegeschehen involviert sind und sich daher in der Thematik auskennen.

Wie zufrieden sind Sie mit der Leistungserbringung?

Nach einer Phase gegenseitigen Kennenlernens läuft es gut – der Weg mit der ARW war der richtige.

Abschließend noch eine Frage: Warum ist Grafendorf eine besonders lebenswerte Gemeinde?

Wir können eine hohe Lebensqualität sowie eine gute Infrastruktur vorweisen. Vom Kindergarten bis zur Neuen Mittelschule ist Ganztagsbetreuung vorhanden. Unsere Gewerbebetriebe bieten rund 1.200 Arbeitsplätze und auch die geografische Lage zwischen Wien und Graz ist attraktiv.